21. März Abschied

Abschied von München, aber auch Abschied von Andreas, der mich hier drei Tage besucht hat. Das Fahrrad und die Gepäcktaschen sind in einem Container eingelagert. Morgen geht mein Flug, und ich bin so aufgeregt, dass mir fast übel ist.

Alles ist ja online geplant, sämtliche Flugtickets digital erstellt. Eine Gesundheitserklärung musste ich heute morgen noch machen, mein Englisch ist so schlecht, das kann doch alles nicht gutgehen…..

Ich hatte ausreichend Zeit, mich zu fürchten. Und so ging ich in die Marienkirche, um zu beten. „Was für ein schrecklicher Ort“, dachte ich. „Hier kann niemand bei Gott sein.“ Das Gewühl, das Hochglanzgewese, das Hauptkirchengehabe – das alles war mir unerträglich. Aber plötzlich fiel das Gebet in mich. Und ich betete für all mein Lieben, für meinen Jungen und meine Schwiegermutter, für Andreas und für meine Kollegin, die grad um das Leben ihres Mannes kämpft. Für die Menschen in der Ukraine, und für unsere Freunde daheim, die ja auch ihr Paket tragen. Sie alle brauchen doch Segen und Schutz viel mehr als ich. Was kann mir denn schon passieren auf dieser Reise? Im schlimmsten Fall komme ich nicht in den Flieger oder verpasse den Rückflug. Dann kostet das halt nen Euro. Was ist das gegen Gesundheit und Leben?

Morgen fliege ich nach Sevilla. Das wird schon klappen.  Und alles andere wird sich – mit Gottes Hilfe – finden.

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