Man kann nichts horten, wenn man mit leichtem Gepäck reist. In München hab ich eine 100 ml-Flasche mit Oliven-Öl gefunden, heute konnte ich kleine Tüten mit Aceto ergattern. Eigentlich muss man zusehen, dass man möglichst nur das bei sich hat, was man für den Tag braucht.
Diese Kleinst-Einheiten sind schwer zu bekommen. Manchmal bin ich in Versuchung, beim Hotelfrühstück etwas mitgehen zu lassen. Die kleinen Marmeladen zum Beispiel sind perfekt für unterwegs. Keine Sorge: Alles auf dem Tisch ist legal erworben. Aber zum Beispiel die Butter: Ich brauchte eines von diesen Töpfchen, musste aber sechs davon kaufen. Jetzt bin ich gespannt, ob sie mir verderben.
Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte. Und die Israeliten taten’s und sammelten, einer viel, der andere wenig. 18 Aber als man’s nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, soviel er zum Essen brauchte. Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum nächsten Morgen. Aber sie gehorchten Mose nicht.
Exodus 16, 18-20
Wenn möglich, koche ich selber, weil es mir einfach besser schmeckt. Das ist aber anders als zuhause: Pfeffer, Salz, eine Kräutermischung – mehr habe ich nicht mit. Das kleine Öl-Fläschchen ist mir kostbar, ich nehme es möglichst nur für Salat und entdecke: Die meisten Speisen lassen sich auch ohne Fett anbraten. Kleine Reste plane ich so, dass sie mir auch kalt unterwegs schmecken, ich muss nur selten etwas wegwerfen. Andererseits machen die kleinen Verpackungseinheiten sehr viel Müll.
Istanbul hat mich mehr berührt als erwartet: Zurück in Deutschland meinte ich am Morgen, den Ruf des Muezzin zu hören und musste mich erstmal wieder neu sortieren in der geordneten Welt, in der man zum Beispiel Ampelschaltungen zu beachten hat. Jetzt bin ich in Verona und zurück auf der Straße, hab mein Rad und meine Klampfe wieder bei mir und schaue mal, wohin der Weg mich führt.
