Ich bin neu auf Twitter. Und: Ja, ich bin alt. Ich werde 54. Ich merke das, und ihr merkt das auch.
Aber: Leider Gottes bin ich noch genauso neugierig wie mit 18. Eher noch schlimmer. Ich will alles lernen, alles können, alles verstehen, alles fühlen. Ich will immer noch die ganze Welt, bin mit meinem kleinen Dörpum nicht zufrieden.
Nun bin ich neu auf Twitter. Das war nicht leicht. Worüber reden die? Wo steckt der Ursprungstweed? Welche Regeln gelten hier? Wer kennt wen? Wer ist mit wem verbandelt? Schritt für Schritt erkunde ich die neue Gemeinschaft, entdecke, wer zu mir gehört und wen ich besser meide. Schließe Freundschaften, verbandele mich selbst. Bei einigen setze ich mein Like, einfach weil ich sie mag. Andere lesen jeden Morgen meinen Losungstweed und schenken mir ihr Herzchen – und ich bin ihnen dankbar dafür.
Ich bin neu auf Twitter. Und nun twittere ich sogar die #twaudes, das ökumenische Morgengebet auf Twitter. Introitus, Psalm, eine kurze Lesung und eine kurze Auslegung, dann ein schönes Gebet, Vater-Unser und Segen – das ist mein Ritus. Dazwischen die schönsten youtubes, die das Netz uns schenkt. Ich bin glücklich, wenn ich morgens die #twapelle betrete. Ich bin glücklich, wenn ich die Anderen spüre – ich weiß, sie sind da. Oder sie kommen später dazu, jeder nach seinem Gusto, jeder in seinem Alltag.
Ich bin neu auf Twitter. Obwohl ich schon ziemlich alt bin, gehöre ich zur Gemeinschaft derer dazu, die im Netz an Gott glauben und sein Wort verkündigen.