Des Tages Losung

Nun ist es tatsächlich zu Ende: Mein Projektjahr zur Tageslosung. Jeden Morgen ein kleiner Impuls auf Twitter und Instagram, das Bibelwort auf einem Bild. Ein schöner Reigen ist entstanden mit immer mal wieder nicht alltäglichen Bildern, mit immer mal wieder Schwarzbrot-Losungen, mit dunklen und hellen Tagen. Es ist ein Reigen des Lebens.

Im Ringen um Kontakt

Das hatte ich mir vorgenommen: Ein Jahr lang jeden Morgen einen Post zu setzen. Ich suchte Kontakt, vor allem auf Twitter, ich wusste nicht so recht, wie Kontinuität gehen könne ohne in die Banalität zu rutschen. Ich wollte einfach etwas tun, präsent sein als Kirchenkreis. Ich wollte etwas ausprobieren.

Tageslosung day by day

Ein Jahr ist eine lange Zeit. Da gab es wirklich dürre Tage, wo mir partout nichts einfallen wollte. Es gab Tage, an denen böser Gegenwind mir entgegenblies. Und natürlich gab es Urlaubstage, Tage auf Reisen, an denen ich von unterwegs oder aus dem Auto meine geistliche Arbeit tat. Auch das war eine besondere Erfahrung.

Der unkalkulierte Tiefpunkt

Nicht vorhergesehen war mein Ausfall im Sommer. Ich wurde krank und damit mutlos. Drei Wochen verzichtete die Social-Media-Gemeinschaft auf die Impulse. Das ergab einen messbaren Einbruch, bei Twitter mehr als auf Instagram. Das Netz vergisst schnell, lernte ich.

Die Gemeinschaft im Netz

Aber inzwischen läuft es wieder gut. Es ist eine feste Gemeinschaft, die nach den Impulsen fragt und auf sie reagiert. Ich bemühe mich, sie ebenfalls wahrzunehmen und mit ihnen in Kontakt zu sein. Ganz zarte Bande entstehen, die Twittergemeinschaft ist behutsam und unaufdringlich, fast nordfriesisch in ihrer Zurückhaltung. Ich bin gerne ein Teil von ihr.

Endlich Journologin

Ein Jahr hatte ich mir gesetzt, ein Jahr ist jetzt um. Ich müsste eigentlich umswitchen, die Tageslosungen eventuell auf dem privaten Kanal weiterführen, weil dienstlich anderes von mir erwartet wird. Sie einzustellen kann ich mir nicht mehr vorstellen, weil sie mir für meinen eigenen, geistlichen Alltag so wichtig geworden sind. Endlich kann ich journalistische und pastorale Identität in Einklang bringen. Darum habe ich viele Jahre gerungen.

Zum Schluss bleibt Dank

Dank sage ich dem Studiengang Öffentlichkeitsarbeit, der die Idee ins Rollen brachte. Dank meinem Mann, der das wacker ertrug, wenn ich auf dem Beifahrersitz im Urlaub twitterte. Dank den Freundinnen und Freunden auf Twitter und Instagram. Denn Freunde seid ihr, zuverlässig, sichtbar und treu, und nicht „Follower“ wie Schafe. Ich schätze euch sehr.

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