Die ungebetenen Gäste

Unliebsame Gäste – in Real Live sind das solche, die zu früh kommen, zu viel essen und zu spät gehen ;-). Nein, im Ernst: Wenn ich zu Hause Gäste habe, ist mir niemand unliebsam. Unliebsam sind nur die ungebetenen. Und die kommen vorzugsweise um die Mittagszeit. Meistens erzählen sie abenteuerliche Geschichten. Immer wollen sie Geld. Ich fühl mich oft ausgenutzt von ihnen. „Haste mal ne Mark?“ – das war noch eine klare Ansage. Aber diese Geschichten, die – das weiß ich – in der Regel nicht wahr sind, die brechen mein Helferherz und beschmutzen meine Seele, die doch so gerne Gutes tun will. Die ungebetenen Gäste kümmert das nicht. Sie sind sich selbst Mitte ihrer Welt, und vielleicht haben sie auch keine andere Wahl.

Follower, die nur sich selber meinen
Ungebetene Gäste gibt es auch im Netz. Bei Instagram und Twitter gibt es das ungeschriebene Gesetz, dass man Followern ebenfalls folgt. Das wissen einige trefflich auszunutzen, um ihre Werbung zu platzieren. Das ärgert mich unheimlich, auch da fühle ich mich benutzt und beizeiten auch beschmutzt: nicht alles ist stubenrein, was mir da angeboten wird, und die sexuellen Angebote sind da noch die harmlosesten. Wenn die Faschisten sich in meinen Netzwerken breitzumachen versuchen, könnte ich die Wände hochgehen.

Geld- und Wäschewaschen
Aber dann gibt es noch Facebook. Regelmäßig bekomme ich Freundschaftsanfragen von Menschen, die ich nicht kenne. Macht nichts, bei so einem öffentlichen Profil, bei so einem öffentlichen Leben – könnte man denken. Aber ich bestätige die Anfragen inzwischen nur noch nach genauer Prüfung. Mehal zum Beispiel, hab ich bestätigt, kriegte ich ein Kreditangebot, direkt an meine Pinwand. Steve Hankins lud mich zum gemeinsamen Geldwaschen ein. Sandy hatte Zeit für mich und war sofort bereit, mir mehr von ihren Rundungen zu zeigen als ich sehen wollte.

Das bin ich doch eigentlich gar nicht….

Was passiert: Fremdländische Namen klicke ich gleich weg. Wenn jemand keine Beziehung zu mir nachweisen kann, lokal oder kirchlich, kicke ich ihn weg. Wenn jemand nicht mit mindestens dreien von meiner Freundesliste befreundet ist, fliegt er raus. Und ich erschrecke vor mir selber: Wie eng mich diese Erfahrungen gemacht haben, wie vorsichtig. Wie schrecklich ist das, wenn ich Menschen aufgrund ihres Namens oder ihrer Herkunft aussortiere!

Ich liebe das Netz, aber es zeigt mir auch eine Seite meiner Selbst, die ich nicht unbedingt kennenlernen wollte…..

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