Es gab Zeiten, da habe ich viele Strafzettel kassiert. Sehr viele. Als ich im August vergangenen Jahres die traurige Jahreshöchstleistung von zwölfen aufweisen konnte, habe ich fix den Arbeitsplatz gewechselt. Jetzt fahre ich meist mit dem Rad zur Arbeit, und allen geht es gut.
Die Online-Bezahlerei bringt mich noch ins Grab
Ich bin sicher, in der Sünder-Datei reibt sich irgendwer die Hände: Die Raabe, die haben wir erfolgreich erzogen! Da sieht man doch mal, dass Strafen sinnvoll sind, wenn sie doch zu einer Verbesserung des Verhaltens führen! Aber nichtsda, ihr Pappnasen! Ich hätte noch locker jahrelang für diese lächerlichen Vergehen von 6km/h zu viel eure lächerlichen zehn Euro zahlen können! Der ware Grund, warum ich nicht mehr zu schnell fahre, ist derselbe, warum ich Arztbesuche meide: Ich kann meine Rechnungen nicht bar bezahlen. Und die Online-Bezahlerei bringt mich noch um den Verstand.
Am langen Arm verreckt
Zuerst muss ich eine gefühlt 60-stellige Nummer eingeben, die mindestens 50 Nullen hintereinander hat. Ihr nennt das Iban, ich nenn das Müll. Dann kommt noch mal eine mindestens 40-stellige Nummer mit Aktenzeichen oder Rechnungsnummer. Das alles würde ich vielleicht noch auf mich nehmen. Aber dann muss ich mit ausgestrecktem Arm stundenlang ein Elektro-Gerät vor meinen Bildschirm halten, das einen Strichcode liest oder auch nicht. Spätestens da hab ich die Hasskappe. Falls ich das alles schadlos überstanden haben sollte, darf ich als Belohnung eine lächerliche sechsstellige Tan eintippen.
Zurück zum Geld im Socken unter dem Kissen
Ihr wollt mein Geld doch gar nicht! Oder ihr habt euch über meine Kamera in mein Zimmer gehackt und lacht euch schlapp, wenn ich dieses Dingens da am Ende meines Armes auf das Unflätigste beschimpfe.
Ganz im Ernst: Das kanns doch nicht sein.
Und noch was: Wenn ich für jede Kontobewegung Gebühren zahle, versuche ich natürlich, so viel wie möglich über Bargeld zu regeln. Das ist ein totaler Rückschritt und in jeder Beziehung kontraproduktiv.
