20. April – Kroatien

Wieder ein neues Land mit so fremder Sprache! Ich kann nicht einmal „Guten Tag“ oder „Danke“ auf kroatisch, und das ganze klingt so, als ob ich es auch nicht lernen könnte, selbst wenn ich es versuchte.

Wie anders es ist, wurde mir auf dem Grünen Markt in Split deutlich: KleinsthändlerInnen bieten dort ihre Waren feil, kaum mehr als das, was der Garten so hergibt. Es gibt Geflügel- und Schweinefleisch – ich bezweifle, dass es hier so etwas wie eine Kühlkette gibt -, Speck und Wurst, Erdbeeren, dünner, grüner Spargel und Eier von so unterschiedlicher Größe, dass sie wohl direkt vom Stall auf den Markt gekommen sind. Am Stadtrand dagegen finde ich einen Konsumtempel mit allem Glanz, und in den Supermärkten viele deutsche Produkte.

Bezahlt wird hier in Kuna. Das bedeutet übersetzt „Marder“ und stammt noch aus dem Mittelalter, wo Marderfelle die gängige Währung waren. Die Stadt Split, wo die Fähre mich heute nach unruhiger Nacht ausspuckte, geht auf die Römerzeit zurück. Diocletian baute hier seinen riesigen Palast, die Altstadt ist Weltkulturerbe.

Die Landschaft begeistert mich: auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Berge. Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich so eine Memme bin und Küstenstraße mit dem Rad nicht gewagt habe, sondern von einer Ferienwohnung ausgehend Ausflüge plane. Andererseits war die letzte Etappe in Italien zum Abgewöhnen. Und es ist sehr schön, abends „nach Hause“ zu kommen, sich etwas zu kochen und bloggend den Tag nachklingen zu lassen.

Auf dem „Deck der Sparsamen“ bei der Überfahrt mit der Fähre gab es schöne Begegnungen, als alle ihr Mitgebrachtes auspackten. Greta aus Italien setzte sich zu mir. Sie sei einmal im Jahr mit ihrer Familie unterwegs zur Madonna von Medjugorje, erzählte sie. Greta ist in der Schweiz aufgewachsen und freute sich, einmal wieder Deutsch zu sprechen. Ihre Begeisterung und ihre Freundlichkeit haben mich berührt. Ein Pärchen aus Frankreich ist ein halbes Jahr mit dem Rad unterwegs, sie wollen an der Küste runter nach Albanien. Über Nacht verteilten wir uns zum Schlafen auf den Bänken – und niemand störte sich daran.

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