So ist das wohl: Wer in die Welt will, kommt an Dithmarschen nicht vorbei. Kalt war der erste Tag. Straßenmusik in Friedrichstadt und Heide – Plattdeutsches für die Obdachlosenarbeit in Husum. Die Strecke war vertraut, das ist hier alles heimisches Gefilde. Also: Ein klassischer Reise-Blog wird das hier wohl nicht.
Die schönste Begegnung: Eine junge Frau mit einem sehr drolligen Mops gab mir einen Euro für meinen guten Zweck und lächelte mich freundlich an.
Die lustigste Begegnung: Ein Fasan auf der Flucht: Mit lang nach vorne gestreckten Hals sieht er aus wie der Kaiser ohne Kleider, die ganze Fasanenwürde ist dahin.
Die erstaunliche Erfahrung: Das war echt schwer: die Gitarre auspacken und sich mitten in das Desinteresse zu stellen. Aber mit den ersten Tönen verflog die Angst. Und oh Wunder: Meine Stimme trägt da draußen. Sie ist richtig laut und kraftvoll. Und durchaus nett anzuhören.
Spirituelles: Ein Silber-Reiher-Pärchen erinnerte mich an meinen Eltern. Seit Papas Tod begegnen sie mir viel öfter als vorher, seltsamerweise oft zu zweit. Dann muss ich immer lachen und denke: Dass ihr auch noch im Himmel verheiratet seid, hätte ich nie gedacht. Sie wären beide nicht mit meiner Reise einverstanden, umso mehr habe ich mich über die beiden Vögel gefreut.